Geschichte

Die Geschichte der Schimmelhäuer

Die Vereinsgründung geht zurück auf die Jahrtausendfeier der Rheinlande im Sommer 1925. Einige Gleichgesinnte, in der Ehrentafel der Gründer an anderer Stelle genannt, schlossen sich zusammen und hoben den Verein im November 1925 aus der Taufe. Der Name lautete: Oberbergischer Schützenverein in Kaltenbach – Bellingroth- "Die Schimmelhäuer". Dieser Zusatz sollte die Heimatverbundenheit dokumentieren.

Der Name "Schimmelhau" bezeichnet den Höhenzug zwischen Loope und Drabenderhöhe, der die natürliche Grenze zwischen dem Oberbergischen und dem Rhein-Sieg-Kreis bildet.

Schnell entwickelte sich ein reges Vereinsleben, insbesondere durch einen aktiven Schießsport, der die Schimmelhäuer gleichermaßen geachtet und gefürchtet machte.

Aus der Umgebung von Engelskirchen über Ründeroth, Weiershagen, Forst bis Drabenderhöhe wünschten Freunde Mitglied zu werden. Bereits 1927 wurden 90 Vereinsangehörige gezählt.

Anlässlich des ersten Schützenfestes 1926 wurde der damalige 1. Vorsitzende Otto Schmidt sen. unser erster Schützenkönig. Er trug die Königskette, eine Meisterarbeit des Kölner Juweliers Karl Ammon, die aus Silbermünzen aus der Zeit vor 1914 gefertigt ist und als Abschluss ein neues Talerstück enthält, welches zur Jahrtausendfeier der Rheinlande geprägt worden war.

Wir Schimmelhäuer sind noch heute stolz und dankbar unserem Schützenkönig und Mitbegründer Eugen Schmidt, der diese Kette als letzter König vor dem 2. Weltkrieg trug und sie durch alle Fährnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit sicher verwahrte bis zur Wiedergründung im Jahre 1953.

Das Jahr 1927 hatte einen besonderen Höhepunkt. Durch tatkräftige Unterstützung aller Mitglieder und einiger Gönner, besonders der damaligen Ehrenmitglieder Karl Schnellenbach und Kurt Feller, war es möglich geworden, die erste Vereinsfahne zu beschaffen und das Fest der Fahnenweihe am 31. Juli/1. August zu begehen.

Robert Kiehm, der Vater des Jubiläumskönigs 1974/75 Alfred Kiehm, schenkte dem Verein den Schimmelhäuer Schützenmarsch, der in der Silvesternacht 1926/27 über den Rundfunk des damaligen Senders Köln verbreitet wurde.

Das Vereinsleben wuchs weiter und manch frohes Lied und musikalische Darbietungen erklangen auf dem Schützenplatz, dem ehemaligen Heldenhain, am Fuße des Schimmelhau, bis durch die politischen Ereignisse und die Kriegswirren eine weitere Vereinsarbeit zum Erliegen kam.

Erst 1953 war es wieder soweit, dass an Wiedergründung gedacht wurde.

Wieder waren es die "Alten", die am 29. August 1953 im damaligen Vereinslokal "Zum Schimmelhau" die Neugründung vollzogen. 1954 wurde das erste Schützenfest nach dem Kriege gefeiert. Schon bald nahm das Vereinsleben größere Formen an. Leistungsschießen wurden durchgeführt, 1956 ein erstes Prinzenschießen eingeführt. Da die Gäste zu unseren Veranstaltungen immer zahlreicher kamen, wurde schließlich der Gedanke in die Tat umgesetzt, ein festes Haus für Veranstaltungen aller Art zu errichten. Eine am 16. August 1958 abgehaltene Mitgliederversammlung fasste unter der Leitung des damaligen 1. Vorsitzenden Karl Schiehs den Beschluss, eine Halle zu erstellen.

In Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung Ründeroth wurde dieses Vorhaben in Angriff genommen und in überwiegender Eigenleistung unsere heutige Schützenhalle errichtet und am 28. April 1962 feierlich eingeweiht.

Seither hat sich unsere "Gute Stube" zum Mittelpunkt des dörflichen Lebens von Bellingroth und Kaltenbach entwickelt. Darüber hinaus wurde im Laufe der Zeit ein 8-Bahnen-Wettkampfstand für Luftgewehrschießen in die Halle integriert, eine Küche installiert und eine Bar angebaut.

Seit September 1965 sind die Schimmelhäuer Mitglied im Rheinischen Schützenbund und damit automatisch auch Mitglied im Deutschen Schützenbund.

Am 9. Juli 1967 fand die Enthüllung unseres Wappens an der Stirnseite der Halle in Anwesenheit von 12 Majestätenpaaren befreundeter Vereine statt.

Das Wappen ist eine Arbeit des Graphikers Otto Seligmann aus Ründeroth-Wiehlmünden.

Ein weiterer Höhepunkt im Vereinsleben war im Jahr 1983 die Fahnenweihe unserer neu geschaffenen Vereinsfahne, die seit dieser Zeit bei allen Gelegenheiten mitgeführt wird, während die alte Traditionsfahne des Jahres 1927 sich in der Halle im Fahnenschrank hinter Glas befindet. Sie wurde 1999 dank einer namhaften Unterstützung der Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln restauriert.

Weitere Initiativen wurden verfolgt. So wurde im Jahre 1988 das Ordnungs- und Einwohnermeldeamt der ehemaligen Gemeinde Ründeroth demontiert und neben der Halle wieder aufgebaut. Es wurde ein Wettkampfstand installiert, der 10 Bahnen umfasst und für Luftgewehr- und –pistolenschießen zugelassen ist.

1989 wurde ebenfalls in Eigenleistung eine neue große Thekenanlage in der Halle installiert, um den Bedürfnissen auf Veranstaltungen und Auflagen der Behörden gerecht zu werden.

Anlässlich des 70-jährigen Bestehens wurde 1995 erstmalig ein Kaiserschießen durchgeführt. Die Regentschaft eines Kaiserpaares läuft über zwei Jahre.

Das Jahr 1997 erlebte die Erstellung einer Grillhütte, die aus dem Munitions-Depot der Bundeswehr in Brächen stammt und nach Schließung dieser militärischen Anlage von zahlreichen Mitgliedern des Vereins dort abgebaut und auf dem Schützenplatz wieder aufgestellt wurde.

Die Mitgliederzahl ist in den letzten Jahren ständig gewachsen (siehe Vereinsinfo). Viele Jugendliche haben sich dem Verein angeschlossen und das Vereinsleben ist nicht nur auf den Schießsport beschränkt.

Möge es auch zukünftig so sein, dass bei Spiel und Sport, Geselligkeit und Brauchtumspflege unsere Schützenhalle eine Stätte der Begegnung bleibe.